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Vergessene Geschichte“
Bildervortrag Erich Katterfeld: „Vergessene Kreuze im Hochschwarzwald“ am 26.01.2023, 18:30 Uhr im Stubenhaus Staufen
Der Hochschwarzwald steckt voller Kreuze und Kapellen, die von althergebrachter Frömmigkeit zeugen. Doch was hat es mit Freiheitskreuzen, Russenkreuzen oder Amerikanerkreuzen auf sich? Sie finden sich versteckt in bis heute entlegenen, aber höchst reizvollen Gegenden, sind schwer auffindbar und empfangen kaum je einen Besucher. Ihrer Entstehungsgeschichte geht der Bildervortrag in geheimnisvollen Ecken des Waldes nach.    
Staufen Vortrag
Gut besucht war am Donnerstagabend, 26. Januar 2023, ein Vortrag in der Bücherstube Staufen zum Thema „Vergessene Kreuze im Hochschwarzwald“.  Es war die zweite Veranstaltung, die im Rahmen einer Kooperation zwischen dem Kreisverband Breisgau-Hochschwarzwald der Partei dieBasis mit dem Gesprächskreis Freiburg der NachDenkSeiten stattfand.
Vor rund fünfzig interessierten Menschen stellte der Historiker Erich Katterfeld in einem Bildervortrag seine Recherchen zur Herkunft und Bedeutung verschiedener alter Kreuze vor. Neben Wegkreuzen, die kraft ihrer Inschrift den Vorbeigehenden mahnend das memento mori ins Bewusstsein rufen, gibt es auch solche, die sich auf ganz konkrete Todesfälle beziehen, so etwa die „Russen“- und die „Amerikanerkreuze“. Während erstere an ungezählte russische Soldaten erinnern, die während der Napoleonischen Kriege zu Beginn des 19. Jahrhunderts, geschwächt durch Hunger und Krankheit, im Hochschwarzwald den Tod fanden, halten letztere das Gedenken an amerikanische Bomberpiloten des Zweiten Weltkriegs lebendig, die hier 1944 mit ihren Fallschirmen notlanden mussten und auf Befehl des örtlichen NS-Kreisleiters ermordet wurden.
Den unterschiedlichsten historischen Quellen lieh Ulrich Rieken seine Stimme und las begleitend Kreuzinschriften, historische Texte und aus einem Interview eines Zeitzeugen vor. So entstand ein eindrückliches, lebendiges Bild leidvoller Zeiten, das nachdenklich und betroffen machte.
Im Anschluss an den Vortrag gab es Raum für Fragen und Austausch.
Vergessene Kreuze
Literaturabend in der Staufener „Bücherstube“

Am Donnerstag, den 27. Oktober 2022 fand am frühen Abend in der „Bücherstube“ in der Staufener Altstadt ein ganz besonderes Event statt: Der Historiker Erich Katterfeld las Ausschnitte aus der Erzählung „Kara-Bugas“ des sowjetischen Schriftstellers Konstantin G. Paustowski, welche er derzeit neu übersetzt. Zu der Veranstaltung eingeladen hatten der Kreisverband Breisgau-Hochschwarzwald der Partei „dieBasis“ sowie der Gesprächskreis der „Nachdenkseiten“ Freiburg.

„Kara-Bugas“ galt als Vorzeigewerk für den unter der Stalin-Diktatur geforderten „sozialistischen Realismus“; zugleich gelang Paustowski aber die schwierige Gratwanderung zwischen Vereinnahmung durch das Regime einerseits wie auch einer indirekten Opposition dagegen.
Paustowski lebte von 1892-1968 und ist heute zu Unrecht in Vergessenheit geraten, wie schon nach wenigen Minuten deutlich wurde. Nicht nur wurden die rund 20 Literaturinteressierten, die sich zu der Lesung eingefunden hatten, auf eine Reise in die frühen Jahre der Sowjetunion mitgenommen, es wurde auch deutlich, wie aktuell Paustowski gerade auch heute ist, wenn er etwa in seiner Erzählung die damaligen Pläne und Projekte der Sowjet-Regierung zur Energiefrage streift (sogar Überlegungen zur Energiegewinnung aus Windkraft wurden damals bereits angestellt) und den zerstörerischen Einfluss menschlicher Wirtschaftstätigkeit auf die Natur thematisiert.
So ließ sich bei der an die Lesung anschließenden Diskussion nahtlos der Bogen schlagen in unsere heutige Zeit. Mit Samowar, Süßigkeiten und ausgelegten Original-Illustrationen aus „Kara-Bugas“ war der Raum überaus stimmungsvoll gestaltet; die poetische Sprache Paustowskis tat ihr Übriges, um die Zuhörerschaft in eine Zeit zu versetzen, die bald hundert Jahre zurückliegt - Kara-Bugas“ erschien 1932 - und doch so präsent erscheint.
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